Bereits in den 80er Jahren entwickelten sich in Leipzig unter dem Einfluss sozialpsychiatrischer Ideen und verschiedener Interaktionsmodelle erste Ansätze familienorientierten Arbeitens. So hielten Ideen und Prinzipien der strukturellen Familientherapie – u.a. vermittelt durch Michael Scholz – Einzug in die Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Nach der Wende 1989/90 lernten die späteren Gründungsmitglieder unseres Instituts (eine Gruppe von Ärzt:innen und Psycholog:innen) bei Peter Nemetschek, Brigitte Lämmle u.a. eine Arbeitsweise kennen, die die Praxis von Virginia Satir und Milton H. Erickson integrierte und weiterentwickelte: das ressourcenorientierte Arbeiten mit starken metaphorischen Elementen wie Skulpturarbeit und Lebensfluss-Modell.
Im Laufe der 90er Jahre bereicherten vor allem die lösungsorientierten Methoden unser Tun. Sie ermöglichten es, systemische Zusammenhänge besser wahrzunehmen, handlungswirksame Lösungsbilder aufzubauen und mit vorhandenen Ressourcen zu verbinden bzw. Systeme in Fluss zu bringen.
Weil sie begeistert und überzeugt von der Familientherapie waren, gründeten 13 Ärzt:innen und Psycholog:innen im Dezember 1991 den Förderkreis Familientherapie e.V., aus dem im Jahr 1994 das Institut für Familientherapie und systemische Beratung e.V. hervorging.
Als gemeinnütziger Verein setzt sich das Institut dafür ein, Familientherapie in der Region Mitteldeutschland zu fördern. Ziel der Institutsarbeit ist die verbesserte Versorgung der Bevölkerung in den neuen Bundesländern mit Familientherapie/systemischer Therapie. Durch Spenden kann die Institutsarbeit unmittelbar unterstützt werden.
Die erfolgreiche Aufbauarbeit in den 90er Jahren ist eng verbunden mit der Entwicklungshilfe der Robert-Bosch-Stiftung und des Instituts Verein zur Förderung der Familientherapie und -Beratung e.V. (VFT) in München, allen voran Peter Nemetschek. Für seine Verdienste bei der Förderung der Familientherapie in den neuen Bundesländern (auch beim Aufbau unseres Instituts), wurde ihm auf unseren Vorschlag hin im Oktober 1998 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Seit 1995 betreibt das Institut als Zweckbetrieb für seine Veranstaltungen ein eigenes Seminarhaus in Bernbruch (Landkreis Leipzig), etwa 40 km südöstlich von Leipzig gelegen. Der Erwerb und Ausbau des Bauernhofes wurde ebenfalls von der Robert Bosch Stiftung gefördert.
Das Seminarhaus ist Teil eines Bauernhofes und damit ein idealer Ort, um in Gruppen bis zu 18 Personen zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln und sich rundum wohl zu fühlen.
Die im Juli 1996 eröffnete Beratungsstelle des Instituts in Leipzig engagiert sich als freier Träger der Jugendhilfe auf dem Gebiet der Familientherapie und Familienmediation mit dem Schwerpunkt Elternpaararbeit.